Rückblick: Händler diskutieren mit Wirtschaftsminister Garrelt Duin

Teilnehmer der Veranstaltung mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, IHK-Präsident Heinz Schmidt und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Porschen vor einer Plakatwand, die die Vielzahl an Aktionen verdeutlicht, für die sich der örtliche Handel engagiert. Foto: IHK
Teilnehmer der Veranstaltung mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin. Foto: IHK

Über den Wert des Handels für die Stadt haben im vergangenen Jahr Händler, Werbegemeinschaften, Politiker und NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin im Schloss Neersen diskutiert. Die IHK Mittlerer Niederrhein und die Einzelhandelsverbände hatten dazu im Vorfeld der Aktion „Heimat shoppen“ ins Schloss Neersen eingeladen.

„Bleibt alles anders“ – mit diesem Songtitel von Herbert Grönemeyer hatte Stefan Kruse seinen Vortrag „Herausforderung Einzelhandel – der Wandel beginnt im Kopf“ überschrieben. Der Geschäftsführer des Dortmunder Büros Junker + Kruse Stadtforschung Planung stimmte seine Zuhörer auf die Veranstaltung „Der Wert des Handels für die Stadt“ ein. Kruse geht davon aus, dass die Innenstädte eine Zukunft haben werden. „Aber in den Köpfen von Politikern, Händlern und Bürgern muss ein Wandel stattfinden“, erklärte er. „Es gibt keine Stadt, die ohne Einzelhandel funktioniert.“

IHK-Präsident Heinz Schmidt erläuterte die Relevanz des Einzelhandels für den Wirtschaftsstandort: „Der Handel ist eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft und unerlässlich für eine lebendige Innenstadt. Dank Ihnen können wir mit einer Vielfalt an Produkten vor Ort glänzen, die auch individuelle Wünsche zulässt“, sagte er den Händlern. Darüber hinaus stelle der Einzelhandel Beschäftigungsmöglichkeiten und Ausbildungsplätze sicher und habe eine bedeutende soziale Funktion. „Lokale Vereine und Veranstaltungen profitieren von lokalen Unternehmen“, so der Präsident. Minister Duin betonte, dass attraktive Innenstädte für Unternehmen wichtige Standortfaktoren seien, um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und dauerhaft zu binden. Ein funktionierender Einzelhandel spiele dabei eine entscheidende Rolle. „Wer nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch bei einer tollen Firma mit guter Bezahlung in einer verwaisten City einen Kaffee trinken geht, überlegt sich unter Umständen, ob ein Arbeitsplatz in dieser Stadt wirklich das Richtige ist“, so der Minister.

An der Zukunft der Innenstädte müssen laut Kruse alle mitarbeiten – Politiker, Verwaltungen, Händler und Kunden. Politik und Verwaltungen müssten dafür sorgen, dass die Innenstädte wieder ein Gesicht bekämen. Bestimmte Waren dürfe es eben auch nur dort geben. „Es müssen nicht immer alle brachliegenden Flächen für den Einzelhandel genutzt werden“, so Kruse. Den Bürgern müsse man klarmachen, dass nicht alles gehe: eine pulsierende Innenstadt auf der einen und gleichzeitig ein breites Sortiment in Fachmärkten auf der grünen Wiese auf der anderen Seite. Die Händler animierte er, über ungewöhnliche Lösungen nachzudenken, um den Kunden zu locken. Dabei spiele auch die Architektur und Außendarstellung der Geschäfte eine Rolle. „Sie müssen Emotionen wecken. Das geht mit einfachen Mitteln und muss nicht teuer sein.“

In der anschließenden Podiumsdiskussion waren sich die Teilnehmer einig, dass die Herausforderungen nur gemeinsam gemeistert werden können. „Wichtig ist, dass sich die Akteure in jeder Stadt zusammentun und lokale Allianzen schließen“, erklärte Duin. „Wir brauchen eine breite Diskussion über den Wert des Einzelhandels und darüber, wie es gelingt, dass seine Angebote vor Ort von den Bürgern auch genutzt werden. Denn ohne Menschen kann es keine vitale Innenstadt geben!“ Eine mögliche Zukunftsstrategie könne für Händler in der Verknüpfung von stationärem Handel und Online-Handel liegen, so der Minister.

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