Interview zu den Hintergründen der Aktion

Interview_Haack (Klein)
Andree Haack, Geschäftsführer Existenzgründung und Unternehmensförderung, IHK Mittlerer Niederrhein

Im vergangenen Jahr feierte „Heimat shoppen“ Premiere. Was hat sich seitdem getan?

Andree Haack: „Heimat shoppen“ hat viele weitere Freunde gewonnen. Nicht nur in unserem IHK- Bezirk, sondern auch darüber hinaus. In diesem Jahr wird die Aktion in fünf IHK-Bezirken stattfinden. Außerdem freuen wir uns sehr, dass wir mit den Sparkassen aus unserem IHK-Bezirk einen weiteren Partner für die Aktion gewonnen haben.

Wie ist die Idee zur Aktion entstanden?

Haack: Die Idee von „Heimat shoppen“ entstand in unserem „Forum der Werbegmeinschaften“, das wir regelmäßig mit den Einzelhandelsverbänden veranstalten. Dort haben wir diskutiert, wie man stärker auf die Bedeutung des stationären Handels für die Lebensqualität vor Ort hinweisen kann.

Was möchten die Akteure mit der Aktion bewirken?

Haack: Stadtfeste, Sponsoring von Sportvereinen oder Sachspenden für Schulen und Kindergärten – all das würde es ohne den Handel vor Ort nicht geben. Aber darüber machen sich viele Kunden kaum Gedanken. Mit dem Aktionstag wollen wir einfach für mehr Wertschätzung für den Handel und die Gastronomie vor Ort werben. Und das ohne ein schlechtes Gewissen zu machen.

Wo liegen die Herausforderungen bei der Organisation der Aktionstage?

Haack: Die Herausforderung liegt in der flächendeckenden Ansprache der Händler und in der Distribution der Werbematerialien. Bei beidem sind wir auf die tatkräftige Unterstützung der Werbegemeinschaften und Gewerbevereine vor Ort angewiesen. Kein Geschäft zahlt etwas für die Teilnahme am Aktionstag, aber die Akteure vor Ort müssen uns helfen, Flyer, Tüten und Plakate an alle Händler zu verteilen.

Messbar sind die Erfolge nicht – oder doch?

Haack: Wer denkt, durch den Aktionstag hat man am Ende des Tages mehr Geld in der Kasse, der irrt. Durch die aufwändigen Werbespots der Handwerksorganisation hat auch kein Schornsteinfeger einen Auftrag mehr bekommen. Aber das Image des Handwerks wird enorm aufpoliert. Genau das gleiche Prinzip steht hinter „Heimat shoppen“. Für den Kunden sind die Leistungen des Handels und der weiteren Akteure vor Ort selbstverständlich geworden und daher werden sie kaum noch wahrgenommen. Das wollen wir ändern.

Inwiefern wird sich die diesjährige zweite Auflage von der Premiere unterscheiden?

Haack: Zum einem ist es die räumliche Ausdehnung. Wie bereits erwähnt, wird der Aktionstag in diesem Jahr in fünf IHK-Bezirken stattfinden. Außerdem wollen wir noch stärker als im Vorjahr auch die Gastronomie und alle weiteren Dienstleister aus den Innenstädten und Ortsteilzentren mit in die Aktion integrieren. Denn das Leben vor Ort wird nicht nur durch den Handel, sondern ebenso auch durch alle weiteren Geschäftsleute geprägt. Sie alle leisten ihren Beitrag zu mehr Lebensqualität da, wo wir zu Hause sind.

Was sagen Sie Händlern, die der Aktion kritisch gegenüberstehen?

Haack: Wir verändern mit dem Aktionstag sicherlich nicht die Welt. Aber statt immer nur auf die schwierigen Rahmenbedingungen im Markt zu schimpfen, sollte man auch mal wieder stärker auf den eigenen Beitrag zum Gemeinwohl hinweisen: frech und selbstbewusst. Außerdem ist der Aktionstag eine der wenigen Aktionen, bei der der Handel einmal Einigkeit beweist.

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